News / WR-10.02.2006 Bäderchef Grünhagen sucht Dialog
Bäderchef Grünhagen sucht Dialog
10.02.2006 / LOKALAUSGABE / HAGEN
Hagen. Einem, der Hagen im Namen trägt, kann ein Hohenlimburger offenbar von Natur aus nicht grün sein. Bäderchef Ivo Grünhagen empfindet die Diskussion um den Erhalt des Kirchenbergbades jedenfalls als "unfair".
Am 2. März entscheidet der Rat über das Bäderkonzept, das HagenBad in Zusammenarbeit mit echten Experten entwickelt hat. Anfang des Monats zeichnete sich im Rat eine eindeutige Mehrheit für den Bau eines Zentralbades ab. Offen scheint noch die Frage, welche der bestehenden Bäder wann geschlossen werden. Nach Ansicht von HagenBad und der Ratsmehrheit sollten die sanierten Freibäder Hengstey und Hestert sowie das Lennebad erhalten bleiben.
Darüber möchte die Hohenlimburger "Expertenkommission" um Bezirksvorsteher Hermann Hulvershorn allerdings noch diskutieren. Im Prinzip kein Problem, sagt Grünhagen: "Wir haben seit einem Jahr Gesprächsbereitschaft signalisiert, zugegebenermaßen haben wir erst im Januar schriftliche Einladungen verschickt." Und zugegeben, man habe keine Detailplanungen oder Berechnungen über Sanierungsaufwand mit den Kosten bis zur letzten Kachel in der Fußgängerzone verteilt. Dass die Expertenkommission HagenBad nun aber Hinhalte- und Mauertaktik vorwerfe, kann Grünhagen nicht nachvollziehen.
Nach der letzten Runde in Hohenlimburg wurde bemängelt, dass die HagenBad keine konkreten Anworten hinsichtlich des Sanierungsaufwandes hätte geben können. "Fakt sei, so Grünhagen, dass mit Thorsten Schulz und Professor Dr. Gunther Gansloser sogar die beiden Bäderarchitekten vor Ort waren, die die gesamten Planungen begleitet haben, und auch den Sanierungsaufwand für die bestehenden Bäder kalkuliert haben. Sie standen Rede und Antwort, arbeiteten sogar diverse Modelle aus, was mit dem Bad möglich wäre, und was das kosten würde - siehe Infokasten "Die fünf Varianten".
Es sei kritisiert worden, dass Hagenbad nicht einmal genau sagen könne, welches Rohr des 50-Meter-Beckens defekt sei. Hintergrund: das Becken verliert im Betrieb täglich 70 bis 100 Kubikmeter Wasser. "Das war für mich aber nie der Grund, das Kirchenbergbad zu schließen. Der Sanierungsaufwand insgesamt ist aus meiner Sicht zu hoch. Wenn das Hestertbad in Hohenlimburg stünde, wäre alles einfacher", sagt Grünhagen. Um das Leck zu finden, habe man dem Wunsch der Kommission entsprochen, und eine Kamera ins System geschickt. "Das Leck mit der Kamera zu finden ist aber so gut wie unmöglich", sagt Experte Schulz. Grünhagen betont, dass die Hohenlimburger auch gerne selbst mit einer Kamera suche dürften, schließlich mauere HagenBad eben nicht.
Viel Aufwand, um den Hohenlimburgern zu belegen, dass es nicht darum gehe, sie zu benachteiligen, sondern dass es die wirtschaftlich richtige Entscheidung sei, das Bad zu schließen.
Nebenbei bemerkt "haben wir für das Thema Kirchenberg heute schon den gleichen Aufwand betrieben wie für das Bäderkonzept insgesamt", erklärte Ivo Grünhagen der WR - immerhin sei für die Planungen rund um das Hohenlimburger Bad schon ein satter fünfstelliger Betrag geflossen...
"Wir mauern nicht, und wir wollen auch nichts hinauszögern."
Ivo Grünhagen, Chef der Bädergesellschaft HagenBad
Von Jens Helmecke
Quelle: http://www.westfaelische-rundschau.de
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