News / wr WR-02.08.2005 "Ein zentrales Protz-Bad auf Kosten der Bevölkerung"

"Ein zentrales Protz-Bad auf Kosten der Bevölkerung"

02.08.2005 / LOKALAUSGABE / HOHENLIMBURG

Hohenlimburg. Zur Schließung des Kirchenbergbades vom 29. bis 31. Juli:

"Ungeachtet der guten Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Organisation verschiedener Freibad-Aktionen beklagt die Bürgerinitiative "JA zum Kirchenbergbad" gravierende Fehler und besucherfeindliche Maßnahmen bei der Bewirtschaftung des Bades, die nicht nur die nackten Besucherzahlen in ein anderes Licht rücken, sondern auch eine mangelhafte Flexibilität bezüglich der Badbewirtschaftung belegen. Erfolgreiches Bad-Management sieht nach unserer Auffassung jedenfalls anders aus.

Die Schließung des Bades insbesondere am 29. und 30. Juli war ein Schlag ins Gesicht treuer Badegäste, anderer potentieller Besucher sowie logischerweise nicht informierter Familien von auswärts, die sich natürlich nicht hätten träumen lassen, dass ein Freibad im Juli bei 30 Grad und Paradewetter den Leuten die Tür vor der Nase zuknallt. Und das, obwohl die Freibadsaison in Hohenlimburg von Ende Mai bis Ende August ohnehin kürzer ist als in allen anderen Hagener Bädern. Auch die Tatsache, dass die Bürgerinitiative alles tut, um für zusätzliche Attraktionen im Bad zu sorgen, wird mit Maßnahmen wie der "Schlecht-Wetter-Schließung" bei schönstem Sonnenschein konterkariert. Dank der Werbung der Bürgerinitiative wurden laut Hagenbad soviele Ferienkarten wie noch nie in Hohenlimburg verkauft - und zum Dank wirft Hagenbad die Inhaber, die damit zum Schwimmen gehen wollen, achtkantig raus. Unglaublich!

Doch mit solcherlei Possen muss man seit der in letzter Minute verhinderten Sandbefüllung des Hohenlimburger Schwimmerbeckens im Frühjahr wohl immer rechnen. Dass es das Kirchenbergbad angesichts solcher Benachteiligungen schwer hat, ein größeres Stammpublikum aufzubauen und in den Unternehmens-Bilanzen besser abzuschneiden, liegt auf der Hand. Würde man Böswilligkeit unterstellen, so könnte man von "Kaputtwirtschaften" sprechen.

Doch offensichtlich interessiert dies manche Entscheidungsträger ohnehin nicht mehr angesichts der Kampagne, die die Hagen-Mitte-Lobby derzeit gegen das Kirchenbergbad fährt. Entgegen aller Absprachen, unter anderem getroffen im Rahmen einer Unterredung der Bürgerinitiative mit den Hagener Ratsparteien auf Einladung des Oberbürgermeisters, legen sich die ersten Fraktionen schon fest - ohne die geplanten Bürgerforen oder Stellungnahmen von Lehrern, Fachverbänden, Vereinen und anderen Experten abzuwarten. Danach sieht Sparen so aus, dass die Stadt zunächst einmal 25 Millionen Euro für ein neues Zentralbad in Hagen-Mitte verbläst. Für die Schulen, Vereine und andere sucht man dagegen schon nach Schwimm-Möglichkeiten in den Nachbarstädten.

Im Klartext: Für das Zentralbad sollen Auswärtige begeistert werden, die für sporadische Erlebnisbadbesuche stolze Eintrittspreise zu zahlen bereit sind, während sich die Stadt aus der Grundversorgung ihrer eigenen Bürger zurückzieht. Letztere dürfen das Zentralbad mit ihren Steuern zwar auch noch bezahlen, doch kostengünstig schwimmen sollen sie gefälligst woanders. So agiert vielleicht ein profitorientiertes Unternehmen, nicht aber eine Kommune, die für ihre Bürger zu sorgen hat!

Clou des Projektes "Sparen nach Hagenbad-Konzept" ist allerdings die Kalkulation, wonach sich die Investitionen für das Zentralbad durch ein erwartetes geringeres Gesamtminus bei Hagenbad erst in einem Zeitraum von zehn Jahren amortisiert haben sollen. Erst dann kann nach den Berechnungen von Hagenbad also überhaupt mit dem tatsächlichen Sparen begonnen werden - vorausgesetzt, die wackeligen Prognosen treten auch ein. Wer weiß schließlich schon jetzt, wie sich die Zahlen über die nächsten zehn Jahre entwickeln werden.

Unterm Strich geht es also gar nicht ums Sparen, sondern um das Plattmachen von Bädern in den Stadtteilen und die Errichtung eines zentralen Protz-Bades auf Kosten der Bevölkerung.

Die Hohenlimburger lassen sich jedoch Sand weder in das Schwimmbecken, noch in die Augen streuen und werden sich gegen die Demontage ihrer Einrichtungen tatkräftig zur Wehr setzen."

Für die BI "JA zum Kirchenbergbad":

Bernd Tekampe Am Berge 5; Frank Schmidt Raffenbergstraße 20 58119 Hohenlimburg.

Quelle: http://www.westfaelische-rundschau.de

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