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Gang zur Urne ist für viele selbstverständlich

15.09.2006 / LOKALAUSGABE / HOHENLIMBURG

Hohenlimburg. Touren zurzeit mit ihrem plakatierten Infomobil durch Hohenlimburg und Hagen: Die Mitglieder der Bürgerinitiative "Ja zum Kirchenbergbad". Bei bestem Spätsommerwetter stehen mehr als 30 Hohenlimburger vor den verschlossenen Gittern des Kirchenbergfreibads und kämpfen für die Wiedereröffnung der Freizeitstätte. Ein Fernsehteam des WDR war gestern Morgen zu Gast, um einen Beitrag über den bevorstehenden Bürgerentscheid zur Zukunft der Hagener Stadtteilbäder am morgigen Sonntag zu drehen. Willi Sieberg, Jürgen Asmuth und Uli Fischbach machen das Infomobil der Bürgerinitiative "Ja zum Kirchenbergbad" startklar. Alle drei Männer tragen die weiß-blauen T-Shirts der Initiative. Ihr Lautsprecherwagen ist mit Plakaten beklebt, die für den Bürgerentscheid und die Position der Initiative werben. Damit gehts gleich auf Tour nach Hagen, wo die Werbetrommel erneut gerührt werden soll. Freunde mobilisieren Das machen auch die übrigen Mitglieder sowie viele ehemalige Dauerkarteninhaber seit Wochen. Im Bekanntenkreis. In der Nachbarschaft. "Wir haben unseren kompletten Freundeskreis für die Wahl mobilisiert", berichtet etwa das Elseyer Ehepaar Gudrun und Arno Haas. Das ist in der Familie von Gisela Janssen nicht anders. Die Tochter hat ihre Stimme per Briefwahl abgegeben. Und für alle anderen ist der Gang zur Urne morgen eine Selbstverständlichkeit. Früher, da hatte die 66-Jährige eine Dauerkarte für das Kirchenbergbad. Jetzt hofft sie auf ein Wunder beim Bürgerentscheid. Skeptisch ist sie, ob das Bad jemals wieder öffnet. Hoffen will sie bis zur letzten Minute. "Meckern nützt nichts", sagt sie. "Als Hohenlimburgerin muss man einfach zur Wahl gehen." Einer, der am Sonntag nicht selbst ins Wahllokal gehen kann, ist Hermann Hulvershon. Der erkrankte Bezirksvorsteher macht zurzeit in einer Reha-Klinik in Ambrock gesundheitliche Fortschritte. Und ist hinsichtlich des bevorstehenden Bürgerentscheids stets auf dem Laufenden. Seine Frau Anneliese bringt ihm täglich die WP mit in die Klinik. "Mein Mann hat schon per Briefwahl abgestimmt", berichtet sie. "Und er fordert seine Therapeuten fast täglich auf, sich am Bürgerentscheid zu beteiligen." Thema geht weiter Egal wie es ausgeht, das Thema "Bäderlandschaft" wird die Bürgerinitiative "Ja zum Kirchenbergbad" weiter beschäftigen. Da ist sich Mitglied Daniela Dölle sicher. "Die Dienstagabende werde ich auch in Zukunft nicht frei haben", schätzt die junge Frau. Wütend ist sie, "dass im Vorfeld so viel Willkür im Spiel war. Dabei haben wir unseren Kostendeckungsvorschlag sehr genau durchgerechnet." Am morgigen Sonntag entscheidet nicht die Willkür, sondern die Hagener Bevölkerung. Fernsehdreh vor dem geschlossenen Kirchenbergbad: Sprecher Bernd Tekampe gibt ein Statement zum bevorstehenden Bürgerentscheid ab. Fotos (3): Carolin Annemüller

Von Carolin Annemüller

Quelle: http://www.westfalenpost.de

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