News / WR-08.09.2006 "Ein Nein heißt Ja zum attraktiven Bad"
"Ein Nein heißt Ja zum attraktiven Bad"
08.09.2006 / LOKALAUSGABE / HAGEN
Hagen. Unübersehbar: Der zweite Bürgerentscheid in der Stadtgeschichte rückt näher. Am 17. September, also Sonntag in einer Woche, wird über Hagens Bäderlandschaft entschieden. Bürgerinitiative und Verfechtern der Ratsentscheidung ist eines gemeinsam: Sie wünschen sich möglichst viele der 157 000 Wahlberechtigten an die Urne.
Für die Bürgerinitiative (BI) ist die Wahlbeteiligung ein echtes Kriterium. Das "Quorum" muss erfüllt werden. Das heißt: Mindestens 20 % der Wahlberechtigten müssen mit "Ja" stimmen, um den Ratsentscheid vom 2. März zu kippen und die kleine Lösung am Ischeland auf den Weg zu bringen (siehe Infokasten). "Wenn die Hagener etwas Positives wollen, müssen sie mit Nein stimmen, das ist schon schwierig zu verstehen", sagt SPD-Fraktionschef Jochen Weber. Eine Crux, die bei Bürgerentscheiden immer wieder für Verwirrung sorgt. "Das Ziel ist, am 17. September die absolute Mehrheit zu erreichen", betont Wolfgang Röspel, CDU-Chef im Rat. Zweidrittel der Ratsmitglieder stimmten für das Hagenbadkonzept. "Bei uns wurde lange diskutiert. Es ist aber nötig, um eine für Hagen wichtige Attraktivitätssteigerung zu erreichen un dvor allem die Kosten zu senken", bekräftigt Rüdiger Ludwig die Entscheidung der Grünen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Hagen ein seniorengerechtes Bad mit Solebecken etc. fehle, sei ein "Nein" am Wahlsonntag die einzig richtige Entscheidung. Aus Sicht der Vorsitzenden des Stadtsportbundes auch für den Sport die beste Lösung. "Es wäre ein Gewinn für die Vereine", sagt Christel Knipping. Und ihr Stellvertreter, der Wasserballer Dietmar Helm, geht noch weiter: "Das Konzept übertrifft meine Erwartungen. Wir brauchen so ein Bad. Das sage ich, obwohl ich Hohenlimburger bin und am Kirchenbergbad hänge. Aber die Hagenbadlösung ist die einzig richtige.""Obwohl ich am Kirchenbergbad hänge, das Konzeptvon Hagenbad istdas einzig richtige" (Dietmar Helm, stellv. Vorsitzender beim Stadtsportbund) Frank Schmidt von der BI sieht dies natürlich anders: "Uns ist daran gelegen, dass Schwimmen für jedermann möglich und bezahlbar bleibt, und zwar in allen Stadtteilen." Manch einer sei einfach nicht mobil genug, um die Reise zum Ischeland zu unternehmen. Und viele könnten es sich bei sinkenden Realeinkommen auch nicht mehr leisten, in den Urlaub zu fahren. Flächendeckend wirbt die Bürgerinitiative auf Plakaten also für "Ja". Tatsächlich wird am 17. September auch über Kosten entschieden. "Wenn die Bürgerinitiative den Entscheid gewinnt, belastet das erheblich den Haushalt", so Weber. Überhaupt entstand die Bäderdiskussion, um den jährlichen Zuschuss von heute 6 Mio E zu reduzieren. Würde die Lösung der BI umgesetzt, würde es deutlich teurer als heute, rechnet Hagenbad-Chef Ivo Grünhagen vor: Zu den erheblichen Investitonen an den Standorten Hestert, Hengstey und Kirchenberg kämen jährliche Betriebskosten von anfänglich 7,5 Mio. E. "Je höher die Energiepreise steigen, desto weiter geht die Schere auseinander, denn eine Traglufthalle braucht dreimal soviel Energie wie ein Hallenbad." Oder etwa soviel, wie für die Erwärmung in 100 Einfamilienhäusern nötig wäre. Nach dieser Rechnung also mindestens 3 Mio. E Mehrkosten/Jahr, die dann irgendwo eingespart werden müssten. Eine Entscheidung von erheblicher Tragweite - auch da sind sich beide Seiten einig. Allein der Bürger hat am 17. September die Wahl.
Von Jens Helmecke
Quelle: http://www.westfaelische-rundschau.de
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