News / WR-28.07.2005 Bilderbuch-Sonne überm Bad Doch kein Besucherandrang
Bilderbuch-Sonne überm Bad Doch kein Besucherandrang
28.07.2005 / LOKALAUSGABE / HAGEN
Hohenlimburg. (Leif) Gestern, 11.20 Uhr. Die Sonne verschenkt ihr gleißendes Licht großzügig über Elsey. Das ist kein Badewetter - das fordert geradezu zum Sprung ins kühle Nass heraus. Wer nicht gerade in Spanien weilt, könnte im Kirchenberg-Bad an einem einzigen Tag wie diesem eine Menge Sonnenbräune mit nach Hause nehmen. Doch wo sind die Hohenlimburger?
Jedenfalls tummeln sie sich nicht in berauschender Anzahl in der "Welle" des sonnenübefluteten Bades, auch nicht im Schatten der Bäume in Kinderspielbereich oder im großen Schwimmerbecken. Selbst die ersten scheuen "Liebschaften", die wir aus der eigenen Jugendzeit kennen und die sich gern etwas abseits halten: keine Spur von schmusenden Teenies. Vor allem kein Vergleich zu dem Rummel, der Mitte der 80er Jahre hier noch herrschte, als die vielen jungen Familien aus der Nachbarschaft hier Kontakt fanden: Kinder verbinden.
Die so genannten Stammgäste genießen den Tag, aber das tun sie im Kirchenberg-Freibad eigentlich bei jeder sich eben bietenden Gelegenheit. Sie sind es auch, die an der Kasse gar nicht gerne hören, dass "aufgrund der schlechten Wettervorhersage die Freibäder Hengstey und Kirchenberg vom heutigen Freitag bis Sonntag geschlossen werden", wie Hagenbad mitteilen lässt. Ernst Markfried und Waltraud Kraatz, Anwohner der dem Bad gegenüberliegden Berliner Allee, haben gleich ein Fax (mit Kopie an die WR) an die Hagenbad-Geschäftsführung geschickt: "Mit Überraschung und Verärgerung haben wir zur Kenntnis genommen, dass Sie über dieses Hochsommer-Wochenende u.a. das Kirchenbergbad ganztägig geschlossen halten. Das mag formal in Ordnung sein; zu vermissen ist jedoch jedwedes Fingerspitzengefühl und jedwede Sensibilität."
Das Hohenlimburger Schwimmmeister-Ehepaar Kuszpa freut sich zwar, dass in diesem Jahr so viele Ferienkarten für den Kirchenberg verkauft worden seien wie nie zuvor, aber dazu habe vor allem die intensive Reklame der Bürgerinitiative ,Ja zum Kirchenberg-Bad beigetragen. Zur Wochenendschließung weiß Marek Kuszpa: "Personalkosten werden gespart, die Technik läuft weiter."
Vor einigen Tagen hatte der Kreisverband Hagen der Jungen Christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft Hagenbad-Geschäftsführer Ivo Grünhagen ins Kirchenberg-Restaurant eingeladen. Der referierte über seine Vorstellungen von einem zentralen Bad für ganz Hagen (die WR berichtete). Inzwischen hat die Junge CDA Stellung zum Thema bezogen, und Kreisvorsitzender Tobias Fischer schreibt zum Bäderkonzept: "Der Kreisvorstand hat sich einstimmig für den Standort Ischeland als "große Lösung" ausgesprochen... In wie weit andere Bäder ihren Standort dann auch noch behalten können, sollte wirtschaftlich und vernünftig abgewogen werden."
Quelle: http://www.westfaelische-rundschau.de
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